Der Zughund ist ein Teil der Menschheitsgeschichte mit allen Höhen und Tiefen. Mal galt der Zughund als Prestigeobjekt des Feudaladels, dann war er wieder das "Pferd" des armen, kleinen Mannes! Um 1900 gab es noch um die 150.000 Karrenhunde, die die Stadtbevölkerung mit vielen Waren versorgten. Später wurden diese Zughunde auch im Krieg eingesetzt. Zughunde waren schon immer sehr kräftige Tiere, mindestens 50 cm hoch und 30 kg schwer, meist waren es Mischlinge bis hin zu den Sennenhunden, Rottweilern, Hirtenhunden, Doggen oder den belgischen Martins.
Warum gibt es Zughunde, welche Aufgaben hatten Sie in der Vergangenheit gehabt .... und in der heutigen Zeit...?
Hunde wurden immer als Zugtiere gebraucht, bis sie von der Technik
verdrängt wurden. Dies ist mitunter ein Grund warum es die
großen und kräftigen Rassen gibt. Sie zogen die Waren auf
Märkte oder von Ort zu Ort. Durch ihre leichte Führbarkeit,
waren vor allem Jungen mit ihnen unterwegs und auch Frauen. Besonders
auch in der Landwirtschaft waren sie Bestandteil. Ihre Leistungen sind
enorm und dazu kommt, dass sie die Waren auch bewachen konnten. Bekannt
ist das Milchmädchen und der Bollerwagen. Aber interessant ist
auch, dass durch den Zughund die ersten Verkehrsregeln und der erste
Führerschein (Erlaubnisschein für einen Zughund) entstanden
sind.
Hier ein Berliner Milchmädchen was bis 1900 zum
Straßenbild gehörte
Die Tradition und vor allem das Wissen darum ist leider durch die
Weltkriege und den heute schnellwachsenden Fortschritt fast verloren
gegangen.
Auch im Kriegsdienst waren Zughunde überall unerläßlich. Hier eine Zughundekolonne der Schweizer Armee im 2. Weltkrieg
Ambro vom Klosterdorf bei der täglichen Arbeit im Berliner Forst. Er stammt aus eigener Zucht.
Hier sieht man verschiedene Anspannungen und Einsatzbereiche des
Zughundes. Sie reichten vom Kriegseinsatz bis in den zivielen Bereich
Handel und Landwirtschaft.
Berlin um 1900.
Links neben der Straßenbahn sieht man einen Hundewagen.
Zu jener Zeit noch häufiges Straßenbild.
Ein Zughundewettkampf um ca 1850. Im Alltag hart arbeitend suchten
die Menschen schon damals einen Ausgleich und maßen die Leistung
ihrer Hunde. Die Bevölkerung hatte ihren Spaß. An diesem Bild
erkennt man auch, dass gerade durch die Zughunde die ersten
Verkehrsregeln geschaffen wurden. So die Vorfahrtsregel, "rechts
vor links" und das Hundegespanne den Pferde- und Ochsenkutschen
immer Vorfahrt zu gewähren hatten.